Wie färbten die Menschen im Mittelalter ihre Kleidung? Und wie stellten sie haltbare Tinte her? Mit diesen und anderen Fragen rund ums Mittelalter beschäftigten sich Schülerinnen und Schüler der Realschule Zirndorf und erstellten für das Burgerlebnismuseum Cadolzburg ein Stoffmusterbuch als Ausstellungsobjekt. Für diese nachhaltige und fächerübergreifende Kooperation erhielt die Realschule Zirndorf am 11. Dezember 2015 in München den MINT21-Preis für Mittelfranken.
Zunächst färbten die Schülerinnen und Schüler verschiedene auch im Mittelalter verwendete Stoffe wie Leinen, Wolle oder Seide mit Pflanzenfarben. Die Farbstoffe gewannen sie durch Auskochen von Rinden, Blüten und Beeren. Neben unterschiedlichen Stoffen testeten die Schüler auch verschiedene Beizen wie Alaun und Eisensulfat. Anschließend kochten sie Tinten nach alten Rezepturen und lernten so das Thema Oxidation kennen. Natürlich probierten die Schüler auch aus, wie es sich anfühlt, mit Gänsekiel und Tinte zu schreiben. Denn auch die mittelalterlichen Hohenzollern auf der Cadolzburg mussten mit handgeschriebenen Briefen kommunizieren.
Anschließend erstellten die Schülerinnen und Schüler ein Stoffmusterbuch mit gefärbten Stoffen. Das Färben der Stoffe wurde in einem Wahlkurs der 7. Jahrgangsstufe durchgeführt; das Buch selbst entstand im Werkunterricht. Parallel dazu ging es im Geschichtsunterricht um lebensnahe Facetten des Mittelalters und der Deutschunterricht wurde bei der Betextung des Stoffmusterbuches mit einbezogen.
Der MINT21-Preis ist eine Initiative des Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst im Rahmen der MINT21-Initiative für Realschulen. Mit dem Preis werden Realschulen ausgezeichnet, die sich mit besonderen Projekten um die sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) und insbesondere auch um deren Vermittlung an Schülerinnen bemühen.
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