Der älteste Hinweis auf eine herrschaftliche Gartenanlage außerhalb der Cadolzburg findet sich in einem Verzeichnis über die herrschaftlichen Besitzungen (Salbuch) von 1464. Den ersten Beleg für eine Gartenanlage innerhalb der Burganlage liefert die Zeichnung des Landgrafen Moritz von Hessen aus dem Jahr 1629. In dieser Skizze wird das Areal zwischen Pferdeschwemme und Halsgraben als "Lustgarten" bezeichnet. Die schmalen Wiesenflächen der beiden um die Hauptburg laufenden Zwinger waren im 18. Jahrhundert mit hochstämmigen Obstbäumen bepflanzt. Zudem gab es außerhalb der Burganlage noch zwei große, mit Obstbäumen besetzte Wiesen.
Der ummauerte Burggarten ist in zwei verschiedene Zonen unterteilt. Der höher gelegene Gartenbereich ist durch ein Wegenetz gegliedert; von dem ursprünglich in der Südecke gelegenen Gartenpavillon existiert heute nur noch der gemauerte Sandsteinsockel. In diesem Gartenteil zeigt die Bayerische Schlösserverwaltung in einer Schaupflanzung eine große Vielfalt historischer Getreidearten und -sorten. Zu einzelnen Getreidearten findet der Besucher auch Rezepte zum Mitnehmen.
Der durch eine Hecke abgeschiedene tiefer gelegene Gartenteil wird nach Osten hin durch eine hohe Wehrmauer abgeschlossen und an der Nordspitze durch ein kleines, wehrhaftes Belvedere mit einem ziegelgedeckten Zeltdach dominiert. Die hier gelegene Blumenwiese, durch die ein geschlängelter Pfad führt, ist mit hochstämmigen Obstbäumen bepflanzt.
Die Schlösserverwaltung verfolgt in dem ummauerten Burggarten jedoch noch weiterreichende Ziele. Sie will den Besuchern hier in Zukunft die Gartenpflanzen des Mittelalters und der Renaissance präsentieren und ihnen den mittelalterlichen Garten anhand originalgetreu nachgebildeter Ausstattungselemente (Rasenbänke, Hochbeete, einfache Form- und Kübelbäumchen etc.) vor Augen führen. Auch die schmalen Wiesenflächen der beiden um die Hauptburg laufenden Zwinger sollen langfristig wieder mit hochstämmigen Obstbäumen bepflanzt und für die Besucher zugänglich gemacht werden.
In einem separaten kleinen Garten stehen Picknickbänke für die Besucher zur Verfügung. Eine weitere Möglichkeit, sich im Außenbereich der Burg zu entspannen und zugleich eine malerische Aussicht zu genießen, bietet die große Rundbank um die alte Linde auf der Rasenfläche vor dem Burggarten.
Direkt neben dem ummauerten Burggarten liegt die alte Pferdeschwemme. Möglicherweise sind Bestandteile dieses Bauwerks sogar mittelalterlichen Ursprungs.
Die Pferdeschwemme war bis in das späte 18. Jahrhundert hinein wichtiger Bestandteil des Wirtschaftsbetriebes der Vorburg und diente im 19. Jahrhundert als Löschwasserreservoir. In der Mitte des 20. Jahrhunderts wurden die oberirdischen Teile der Pferdeschwemme abgetragen und das Wasserbecken verfüllt.
Im Zuge der Sanierung und Wiederherstellung der Außenanlagen konnten bei archäologischen Grabungen große Teile der Pferdeschwemme wieder freigelegt werden. Aufgrund ihres guten Erhaltungszustandes entschied man sich für die behutsame Ergänzung und Reparatur der freigelegten Bauteile. Durch die Wiederherstellung der Gartenmauer, die die Pferdeschwemme auf drei Seiten umgab, konnte die ursprüngliche räumliche Gliederung der Vorburg zurückgewonnen werden.
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